Hisst die Flagge!

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Es ist das wohl berühmteste Soldatendenkmal der Vereinigten Staaten: das United States Marine Corps War Memorial. Im Volksmund besser bekannt unter dem Namen Iwo Jima Memorial, weil es einen wichtigen Moment der Schlacht auf der japanischen Insel Iwo Jima während des Zweiten Weltkriegs zeigt. Sechs US-Soldaten hissen eine Flagge auf einem steinigen Untergrund. Fünf von ihnen heben den Mast an. Der sechste achtet darauf, dass die Fahnenstange gut in den Boden gerammt bleibt.

Die Szene gab es wirklich: Entnommen ist sie einer Aufnahme des Kriegsfotografen Joe Rosenthal. Schon kurz nach ihrer Entstehung am 23. Februar 1942 zierte sie die Titelseiten aller wichtigen Zeitungen der USA, Briefmarken mit dem Motiv wurden gedruckt. Zu einer Zeit, als viele US-Soldaten bereits gefallen waren, sollte das Foto die Stärke und den Patriotismus des Landes symbolisieren. Außerdem galt es als Zeichen für den Sieg über Japan. Normalerweise werden solche Flaggen nach einer gewonnenen Schlacht gehisst. In Wahrheit jedoch war die Schlacht noch gar nicht entschieden, als Rosenthal das mit dem Pulitzer-Preis gekürte Foto schoss. Das Motiv hat dennoch einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis der Vereinigten Staaten erlangt.

Wohl auch deshalb ist das Denkmal so riesig. Die Figuren ragen zehn Meter, die Fahnenstange gar 20 Meter in die Höhe. Während alles Übrige in Bronze oder Granit gehauen wurde, ist die Fahne selbst aus Stoff – was dazu führt, dass sie im Wind weht. Das Memorial steht in unmittelbarer Nähe zum Friedhof Arlington auf der anderen Seite des Potomac Rivers in Rosslyn, Virginia. Von hier aus hat man einen beeindruckenden Blick auf den Capitol Hill und den Obelisken vom Washington Memorial. Es ist ein Ort, an dem man das monumentale, kraftstrotzende Amerika spüren kann. Man muss es nicht mögen – beeindruckend ist es allemal.

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